„Mockumentary“ ist ein Filmgenre und die Bezeichnung für einen fiktionalen Dokumentarfilm, der einen echten Dokumentarfilm oder das ganze Genre parodiert. Dabei werden oft scheinbar reale Vorgänge inszeniert oder tatsächliche Dokumentarteile in einen fiktiven bzw. erfundenen Zusammenhang gestellt. Es ist ein geläufiges filmisches Genremittel für Parodie und Satire und setzt sich somit oft dafür ein, ein stärkeres medienkritisches Bewusstsein beim Publikum zu schaffen.
Die Schule. Ein Gebäude, ein Lebensraum, ein System. Mit ihren Klassenzimmern und Gängen sieht sie für den außenstehenden Betrachter friedlich und harmlos aus. Doch es handelt sich tatsächlich um eine der feindseligsten Regionen unseres Planeten.
Der Inhalt
Durch bewusste Anspielung auf Tierdokumentationen und deren Übertragung auf den Schulkontext wollten wir auf anarchisch-humorvolle Weise auf allgemeine Missstände im (deutschen?) Bildungssystem aufmerksam machen. Einige Aspekte, die der Film dabei anspricht sind der starke Fokus auf homogene Bildungsziele (Dressur der Schüler), die teilweise katastrophale Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern und die Starrheit und Langeweile eines Systems, in dem Menschen „geformt“ werden sollen. Neben diesen systemkritischen Themen finden sich aber auch Anspielungen auf typische Verhaltensweisen von Schülern, ihr Umgang mit Medien, pubertäres und geschlechterspezifisches Benehmen und mehr.
Das Projekt
Während des Projekts lernten die Schüler, wie man ein geschriebenes Drehbuch visuell umsetzt, Drehorte sucht, Requisiten und Szenen aufbaut. Sie schauspielerten, filmten und schnitten fertig gedrehte Szenen. Sie erhielten außerdem Einblick darin, welche stilistischen Mittel ein „Mockumentary“ benötigt, um zu funktionieren. Im April 2015 drehten die gleichen Projektteilnehmer mit dem gelernten Wissen eigene „Mockumentaries“.
Als Sprecher für den Film konnten wir Tom Quaas engagieren, der durch seine sonore Stimme dem ganzen Werk einen noch ironischeren Ton verpasste.