Die „Dirty Shorts“ sind Kurz- und Experimentalfilme, die in den letzten Jahren entstanden sind. Anlass war meist der Wunsch, eine bestimmte neue Technik auszuprobieren. Außerdem gibt es spontan und ohne Drehbuch entstandene Werke und schließlich Ergebnisse von Filmprojekten mit Schülern. Der längste Film in dieser Sammlung ist „Handarbeit“ (34 min), eine skurriles Horrorkomödie aus dem Jahr 2009, bei der ich heute alles anders machen würde und auf die ich trotzdem sehr stolz bin.
In all diesen Werken steckt sehr viel mehr (Denk-)Arbeit, als man auf den ersten Blick vermuten möchte, es sind Filme, auf die ich selbst mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückblicke.
IRREgular!
Dieser Film ist ein didaktisch hochwertiger Versuch, sowohl meinen Schülern, als auch dem zufällig vorbei dödelnden Zuschauer die drei Formen der englischen unregelmäßigen Verben einzutrichtern.
„IRREgular!“ wurde an einem Schultag vor den Sommerferien gedreht. Die Schüler waren damals in der 6. Klasse und hatten sich die meisten Sachen, die im Film zu sehen sind, selbst ausgedacht.
Rain
„Rain“ ist ein wunderschönes Musikvideo, das vom Sieg der Hoffnung über die Depression erzählt. Es stammt von Kai Dehmelt und Max Lorenz, deren Lieder oft melodisch, melancholisch und tiefsinnig sind. Als Max mich fragte, ob ich ein Musikvideo für sie drehen könnte, war ich zuerst skeptisch – bis sie mir das Lied vorspielten. Ich sagte sofort zu.
Die Handlung des Films verlagert sich auf zwei Ebenen. Wie in Musikvideos üblich, sieht man Aufnahmen der Musiker. Diese werden kombiniert mit einer knapp gehaltenen Story, die nicht weiter erklärt wird. Ein Junge (Jaap Kanis) läuft durch die Stadt. Ein Mädchen (Leonore Schill) legt ihre Hände an eine Hauswand und daraus wachsen florale Ornamente, die den Jungen erreichen und zu dem Mädchen ziehen.
An einem grauen Sonntag im November 2012 drehten wir das Video in der Zisterzienserinnenklosteranlage „Zum Heiligen Kreuz“ und in der Innenstadt von Meißen. Zum ersten Mal habe ich in einem Film Kamerafahrten eingesetzt. Dazu legte ich einfach die Kamera auf das Dach meines Autos und wir schoben es die Straße entlang – der wahrscheinlich schwerste Dolly, den es je gegeben hat.
Quick Trick Chick Flick
Fünf Tage Planung. Sechs Stunden Fotoshooting. 2500 Bilder. Dresden in the summertime…
Juni 2011. Ursprünglich plante ich eine sechs Kilometer lange Non-Stop-Fahrt durch Dresden zu “knipsen”. Sie sollte beim Albertplatz beginnen und bei der Frauenkirche enden. Leider fing es nach 45 Minuten, so heftig zu regnen an, dass wir dieses ehrgeizige Projekt abbrechen mussten.
Frustriert saßen wir in einem Straßencafé. Als es nicht aufhörte, wie aus Eimern zu schütten, kamen wir auf die Idee, das Ganze in die Centrum-Galerie zu verlegen. Das hieß, dass ich meine Planung über den Haufen werfen konnte und wir munter drauf los improvisierten. Am Ende des Films sieht man nun noch den geplanten Anfang, bis der Regen das Weiterarbeiten unmöglich machte.
Rotkäppchen
Welch schrecklicher Anblick bietet sich Rotkäppchen im Haus ihrer Großmutter?
Eine ganze Woche hat es gedauert, diesen kurzen Clip zu erstellen. Ich habe dabei ziemlich lange überlegt, wie das Rotkäppchen aussehen soll und viele Skizzen erstellt. Ich wollte, dass es so dämlich wie möglich aussieht und gleichzeitig noch niedlich bleibt. Am Ende entschied ich mich für eine Skizze mit gigantischem Eierkopf.